Wie langweilig es doch war, diese Fernsehsendung anzuschauen. Mit verschlafenen Blick hatte Aliris ihren Blick gen Fernseher gerichtet und nahm nur wage wahr, worum es in der sehr guten Sendung, wie sie gehört hatte, überhaupt ging. Auf ihrem Bett liegend, in einer nicht sehr bequemen Bauchlage hörte sie gequält voller Langeweile mit angestrengten Lauschern der Moderatorin zu und versuchte, dieser zu folgen. In der Sendung ging es ausschließlich um Mode und bekannte Designer. Aliris gähnte gelangweilt und fragte sich allmählich, wie man sich so etwas nur reinziehen kann. Keineswegs ist Aliris unstylisch oder eines der Mädchen, die nicht gerne shoppen gehen, doch diese Sendung empfand sie als unrealistisch und lächerlich. Immer mit vom Trend zu sein ist eine Sache und auch Aliris ist gerne mit von der Partie, doch was sie hier mit ansehen musste, brachte sie zum Schmunzeln. Solch komische Meisterwerke von ihr nicht bekannten Designern mit dementsprechenden Preisen hatte sie noch nie zu Gesicht bekommen und wenn sie es sich recht überlegte, wollte sie dies auch nicht. Schrecklich und unbequem sahen die Sachen aus, demnach nichts für die meist lässig gekleidete Aliris. Mit einem tiefen Seufzen begab Ali sich in eine bequemere Sitzposition und lief allmählich wie in Trance wandelnd zum Fernseher, um diesen endgültig auszuschalten. Mit schnellen Schritten und eiligem Tempo eilte sie zum Bett und lies sich dort erneut wieder, nun in einem äußerst bequemen Schneidersitz, die Hände dabei gefaltet auf ihren Beinen ruhend. Aliris begann ihren Herzschlag zu spüren und das Blut durch ihre Venen konnte sie deutlich wahrnehmen, so wie heiße Lava, kurz vor dem Ausbruch aus dem Vulkan. Dies gehörte zu ihrer Gabe. Aliris konnte seit ihrer Geburt den Herzschlag, sowie die Venen und deren Verlauf durch den gesamten Körper wahrnehmen und ebenso kontrollieren. Egal bei welcher Person oder Wesensart, mit nur einem einzigen Fingerschnipsen besitzt sie sämtliche Kontrolle über deren wichtige Lebenseigenschaften. Oftmals spielt sie gerne mit ihrer äußerst seltenen Gabe, nicht immer zum Vorteil der Auserwählten. Lauschend und mit einem spitzbübischen Lächeln versehen schloss sie die Augen und lies alles um sich vergessen. Als sie gerade völlig in sich gekehrt war, kam ihre Zimmergenossin wie wild ins Zimmer geschossen und fuchtelte aufgeregt mit den Armen in der Luft herum. Durch den Windstoß öffnete Aliris die Augen und blickte zu ihrer Freundin, wobei ein höhnisches Grinsen sich auf ihren Lippen niederlegte. „Du siehst aus wie eine Verrückte, wenn man dir irgendwie helfen kann, kannst du mir gerne Bescheid geben.“, meinte Aliris, bevor ihre Freundin ihr Verhalten erklären konnte. „Die Trix haben in der ganzen Schule ein großes Vorhaben angekündigt.“, erwiderte Dacaira, ihre Zimmergenossen, mit großen, runden sowie leuchtenden Augen. Aliris hob die Brauen an und auf ihrem Gesicht entstanden Denkfalten. „ Ein großes Vorhaben? Was haben sie denn vor?“ Daca schnappte nach Luft, scheinbar war sie eine lange Zeit umhergelaufen. „ Ich weiß es nicht genau, jedoch habe ich es von mehreren Personen gehört, also ich denke, da wird was dran sein, denn wenn die Trix etwas preisgeben, wird es immer ein großes Spektakel und einen Scherz erlauben sie sich bei ihrer Stellung sicherlich nicht.“ Daca zuckte mit den Schultern und erwiderte Aliris fragenden Blick. „ Nun gut, da magst du Recht haben. Wo findet dieses Event oder was auch immer es sein mag, denn statt?“ Daca lächelte wagemutig und knetete dabei ihre Hände, wahrscheinlich aufgrund ihrer Aufregung. „ Gleich, in einer Stunde, im Gemeinschaftraum. Alle Hexen werden dort erwartet. Ich bin wirklich gespannt, worum es geht. Ich bin auf jeden Fall dabei, was ist mit dir?“ Sie schaute Aliris an und ihr Blick erinnerte an einen Hundeblick. Scheinbar wollte sie Ali gerne dabei haben. „ Was ist denn das für eine Frage? Ich habe eh nichts zu tun und ohne mich können die Trix nichts erreichen, egal, um was es geht.“ Selbstbewusst und triumphierend blickte sie zu Daca und zwinkerte ihr kurz zu. Diese nickte fröhlich und zufrieden mit dem Kopf. Wenig später, nachdem sich beide ein wenig aufgefrischt hatten, befanden sie sich im Gemeinschaftsraum. Ein paar andere Hexen waren anwesend und warteten ebenso gespannt auf die noch nicht anwesenden Trix, die aber wahrscheinlich nicht mehr lange mit ihrer Anwesenheit warten würden. Aliris, im Schlepptau mit Daca, ließ sich auf einen der Stühle fallen, die verteilt um einen Tisch standen und blickte neugierig zur Bühne, wo die Trix mit Sicherheit aufschlagen würden.

Auf den Fluren, war ein kleiner Tumult ausgebrochen, und so begab, ich mich - meine rötlichen Haare- flechtend zur Tür. Ich riss die Tür auf, und wollte schon einen Schwall an Beschimpfungen ausposaunen, ehe ich dann auch schon vernahm, worum es gehen musste. So, die Trix hatten ein Anliegen, und teilten es uns mit!? Dann konnte es sich ja nur um ein großes Unterfangen handeln, also lies ich meine Haare so fallen, wie sie waren, interessierte doch eh keinen, und begab mich zu den anderen Hexen, durch die Flure.
Der Weg führte uns alle in den Gemeinschaftsraum, der eben auch als Mensa genutzt wurde.
Dort angekommen, suchte ich mir einen Platz, und ließ mich verschränkten Armen auf einen Stuhl fallen. Meine haare strich ich ein wenig zurück, und wartete darauf, das sich die Trix hier blicken ließen.

Meine Lederboots, welche bewusst getragen aussahen, quietschen fast unhörbar bei jedem Schritt den ich tat. Irgendwann einmal hatte ich mich über diesen Nebeneffekt der schwarzen Schuhe aufgeregt, doch mittlerweile nahm ich ihn gar nicht mehr wahr.
Wir waren gerade auf den Weg in den großzügig angelegten Gemeinschaftsraum, wo vermutlich schon dreiviertel der ganzen Schülerschaft auf uns warteten - das restliche Viertel hatte noch nicht davon gehört oder war schlicht dumm, schließlich verpasste keiner, der halbwegs klar denken konnte, eine öffentliche Mitteilung von mir und meinen zwei Schwestern. Wir hatten hier seit dem ersten Tag das sagen, das war klar. Wieso auch nicht? Wir waren schließlich die wohl stärksten Geschwister der ganzen Magischen Dimension und wussten mit unserer Führungsposition umzugehen.
Mein gelangweilter Blick fiel auf Icy, welche nur wenige Schritte von mir entfernt lief, ein boshaftiges Lächeln im Gesicht. Seit dem sie den Plan ausgeheckt hatte brannte sie nahezu darauf, diesen der restlichen Schülerschaft mitzuteilen. Zugegeben - auch ich fand ihre Idee gar nicht mal so schlecht. Das Hexeninternat war in den letzten Tagen viel zu ruhig gewesen. Außerdem tobte in mir noch immer das stürmende Gefühl der Rachlust an diesem dämlichen Rotschopf.
Mit diesem Gedanken und nun einem ähnlich boshaftigen Lächeln wie meine älteste Schwester auf den Lippen kam ich mit den anderen an der Tür zum Gemeinschaftsraum an. Ohja, ich liebte es, Rache zu nehmen...

Aliris konnte scheinbar die Zukunft voraussehen, denn im nächsten Moment wurde der Raum dank der Aufkreuzung der Trix mit Staunen und Bewunderung erweckt. Nun, es war wohl allen klar gewesen, dass die Trix ihr Erscheinen nicht bloß angedeutet hatten. In ganz großen, mystisch anzusehenden Bewegungen schritten die 3 stärksten Geschwisterhexen auf ein bestimmtes Ziel zu. Ganz vorne konnte man Icy, die älteste des Trios erkennen, die niemanden wahre Beachtung schenkte und ganz auf ihr Vorhaben zuzusteuern schien. An ihr Gesicht hatte sich boshaftes Lächeln gehaftet, das wohl nicht so schnell verschwinden würde. Hinter ihr die beiden anderen, Stormy und Darcy, ebenso sehr stark und keineswegs zu unterschätzen. Mit süffisantem Grinsen und einer selbstgefälligen, sowie erschlossenen Miene stieg Icy ohne große Mühe auf einen der Tische. Ein paar Hexen, die zuvor ihren Platz dort gefunden hatten, hatten sich eilig in Luft aufgelöst. Niemand wollte den Zorn oder gar die Verachtung des Trios auf sich spüren. Jede Hexe schwor den Trix Gehorsamkeit, Anerkennung und vor allem Respekt. Aliris blickte gespannt zu den Hexen, wobei sie niemanden genauer ansah, als Icy, auf der sie ihren scharfsinnigen Blick hängen ließ. Ihre Lippen kräuselten sich leicht und Aliris schärfte ihre Augen, um besser sehen zu können. Natürlich besaß sie das Maß an Respekt vor den Trix und gegen sie stellen wollte sie sich auch nicht, dennoch hatte sie keine Angst oder Scheu vor ihnen und so etwas würde sie auch niemals besitzen. Selbstbewusst und mächtig war sie immerhin, auch alleine. Keine zu unterschätzende Hexe, wie sie sich gerne selbst betittelte. An Selbststolz und Arroganz fehlte es Ari an nichts und keineswegs war sie unbekannt oder unbeliebt auf dem Internat. Gerne stand sie im Mittelpunkt, genoss jede Aufmerksamkeit und schmückte ihre Person mit aufreizenden Geschichten ihrer Kindheit. Es dauerte nicht lange, da hatte Icy das Wort erhoben und sprach eiligst aus, was alle Hexen so brennend interessierte. Aliris vernahm kurzerhand die Worte und sofort gewann ihr Gesicht an einem entzückten Lächeln, sowie ihre Augen wurden mit einem gefährlichen Blitzen versehen. „Das gefällt mir“, murmelte Ari leise, zu niemandem bestimmt, vor sich hin und schaute dabei weiter abwartend auf Icy, die mit ihrer Rede noch nicht zu Ende war. Als sie das Schlusswort gegeben hatte fing der ganze Saal, mitsamt allen darin befindenden Menschen an zu jubeln, zu kreischen und begeistert Beifall zu klatschen. In der Rede wurde um das versprochene Event geredet, wobei es darum ging, den Ball zwischen den Feen und den Spezialisten in der Alfea-Schule zu besuchen und ein wenig mit Aufmerksamkeit mächtiger Hexen zu bestärken. Keineswegs wurde darauf bedacht, nett und in freundschaftlichem Sinne mit dem Gesindel des Guten zu plaudern oder zu feiern. Nein, den Hexen stand es im Sinn, den Feen und Kriegern einen unvergesslichen Abend zu liefern, der wie jedem bewusst, zu einem Horrortrip werden würde. Aliris gewann recht schnell Gefallen an diesem Vorschlag und hatte dem nichts beizupflichten. Liebend gerne würde sie dabei helfen, den Feen und Spezialisten ein wenig einzuheizen, denn leiden konnte sie diese überhaupt nicht. Mit Abscheu und größter Gehässigkeit betrachtete Aliris diese schwachen Wesen. Derweil hatten sich die Trix zurückgezogen, da sie noch etwas zu besprechen hatten, wie Aliris aufgeschnappt hatte. Ihre Vorfreunde berührte sie überall, besonders in ihren Venen konnte sie diese deutlich verspüren. Prächtig würde dies werden, ein großes Vergnügen würde die Feen und Spezialisten erwarten.